Rabenau OT Obernaundorf
PLZ: 01734
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Geschichtliche Entwicklung des Ortsteils Obernaundorf
Chronik
Obernaundorf, der Siedlungsanlage nach ein Waldhufendorf, wird von einem Dorfbach durchflossen, der unterhalb der letzten Häuser Vorholzwasser oder Vorholzbach genannt wird. Im unteren Abschnitt des Tales sind die Hänge der linken Seite so steil, daß hier keine Höfe angesiedelt werden konnten. Während die Hufen in der oberen flachen Mulde ziemliche Breite erreichten. Besonders die des ehemaligen Freigutes, mußten die Feldwege zwischen den schmalen Hufen im unteren Dorf schräg zum Hang geführt werden, um allzugroße Steigungen zu vermeiden. Wegen der Erreichbarkeit der Felder liegen die Höfe etwas höher und von der Straße entfernt. Südlich und annähernd parallel zum Obernaundorfer Dorfbach fließt der Geßlichbach dem Oelsabach zu.
Obernaundorf trug im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Namen: 1235 Nuendorph (Neues Dorf), um 1501 wird Obernaundorf als "Nawendorff" bezeichnet, 1556/62 Grosnaundorf und erst 1676 Ober Nauendorff. 1312 hatte es dem Kloster Zella gehört. 1488 wird die Zugehörigkeit zur Rabenauer Herrschaft erwähnt.
Interessant sind weitere Daten aus der Ortsgeschichte: 1550 leben im Ort "18 besessene Mann und 35 Inwohner", 1765 "... 20 Mann mit 24 Hufen und ...". 1843 werden 234 Einwohner genannt und 1842 wird erstmalig der Obstbau im Ort erwähnt. Von 1760 stammt ein Ortssiegel, das einen Baum in einer Aue zeigt. 1857 gehört Obernaundorf zur Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde.
Ab 1900 entwickelt sich in zunehmenden Maße die Landwirtschaft. Vom Stuhlbau der Stadt Rabenau bleibt der Ort fast unberührt.
1974 erfolgt die Eingemeindung nach Rabenau, doch hat der Ort sein eigenes Gepräge weitestgehend beibehalten. Obstbäume stehen an manchen Feldwegen, aber auch auf Wiesen und um die Höfe sowie auf eingezäunten Flächen zum Schutz vor Vieh- und Wildverbiß. Der Baumbestand verdeckt manche Veränderungen, die vor und nach 1900 an Gebäuden vorgenommen wurden. Mehrfach fielen ganze Höfe oder Teile davon Bränden zum Opfer. Darauf mag es auch zurückzuführen sein, daß sich weder Schlußsteine noch Inschriften im Dorf finden lassen. Eine weitere Wegsäule der "Chausseen Obernaundorf" weist nach Pirna, Wilmsdorf und Rabenau. Die andere Seite ist verwittert. Das Freigut, wieder aufgebaut nach dem Brand 1898, ist noch an der auffallenden Länge und an dem Uhrtürmchen erkennbar. Verschwunden sind allerdings die einst zugehörigen vier Drescherhäuser. Auch nach Spuren der früher in der Nähe der Poisenhäuser stehenden Windmühle (genannt 1717, 1785 und 1790) sucht man heute vergebens. Bemerkenswert ist durch seine guten Maßverhältnisse und das Walmdach das erste Schulgebäude von 1840.
Verschiedene Handwerke sind jetzt im Ort ansässig und an vielen Gehöften erfolgten weitere Umbauten, neue Wohngebäude entstehen. Nahe Obernaundorf erhebt sich der Lerchenberg mit seinem urgemütlichen, historischen Gasthaus. Dieser Aussichtspunkt ist mit 428 m ü. NN zugleich die höchste Erhebung in unserer unmittelbaren Umgebung.
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